Bayern wäre ohne die katholische Kirche kaum vorstellbar. Es gibt in dem Freistaat nicht nur viele Kirchen, auch Kirchweihfeste und Fronleichnamsumzüge sind Teil der Kultur und aus dem Staat nicht wegzudenken.
Religion in München
Das Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt ist zweifelsfrei ein katholischer Ort. Besonders das Zentrum der Stadt ist von Religion geprägt: Es findet sich zum Beispiel die Mariensäule auf dem Marienplatz, und es ist in der Tat sehr bezeichnend, dass eine regelrechte Weltstadt ein religiöses Gebäude im Zentrum platziert hat. Die Mariensäule steht auf geweihtem Grund, entsprechend grenzt sie sich von dem weltlichen Boden ab.
Der Stadtname München leitet sich außerdem von den Mönchen ab. Diese waren nämlich die ersten Siedler in der Nähe der Peterskirche, also im Gebiet zwischen Viktualienmarkt und Marienplatz. Im 30-Jährigen Krieg kämpften die Protestanten gegen Katholiken und Bayern hatte für die Gegenreformation eine wichtige Bedeutung, Kurfürst Maximilian ernannte die Stadt nämlich zur Speerspitze. Er brachte die Jesuiten nach München, die Gottesmutter rief er als ,,Patrona Bavariae“. Sie fungierte als Schirm- und Schutzherrin Bayerns. Dies hat Bayern und München im Speziellen nachhaltig geprägt.
Die Kirche ist Teil der bayerischen Kultur
Die bayerische Kultur ist noch immer stark von der Kirche geprägt, das zeigt sich zum Beispiel in noch immer bestehenden Traditionen rund um barocken Kirchenschmuck, der Verwendung von Weihrauch und aufwändig organisierten Gottesdiensten. Besonders in den ländlichen Regionen rund um Teile Schwabens, Würzburg, Niederbayern sowie die Oberpfalz wird dies deutlich. Viele Menschen finden besonders den offen gelebten Glauben so interessant an Bayern, zum Beispiel sieht man immer wieder Segnungen und Prozessionen, auch Wallfahrten sind immer wieder ein Spektakel. Zwar werden auch die Gottesdienste in Bayern mittlerweile weniger häufig besucht, doch zu traditionellen Anlässen finden sich noch immer viele Mitglieder in der Kirche ein: Bei den Marienwallfahrten oder Fronleichnamsprozessionen läuft man beispielsweise zu Fuß durch zahlreiche schön geschmückte Innenstädte und Dörfer, auch der bekannte Leonhardi-Ritt ist ein richtiges Event.
Fakten und Zahlen
Aufgrund der jahrhundertealten Tradition ist das Erscheinungsbild Bayerns vom Katholizismus geprägt. Es gibt zahlreiche Kirchen und Klöster und diese prägen die Landschaft nachhaltig. Tief verankert ist der Glaube an Gott und Heilige werden verehrt, das zeigt sich zum Beispiel an den Wallfahrten und besonderen Segnungen.
Etwas mehr als die Hälfte der Bewohner Bayerns sind römisch-katholisch. 1950 waren es noch mehr als 70% der Menschen. Trotzdem ist Bayern, nach dem Saarland, noch immer das Bundesland, in dem sich prozentual gesehen die meisten Katholiken finden lassen. Vor allem in Unterfranken und Altbayern sind sie ansässig.
Katholiken glauben zudem an die Auferstehung Jesu, dem Sohn Gottes. Auch die Jungfrau sowie die Gottesmutter Maria haben für Katholiken eine große Bedeutung. Im Mai und Oktober werden sie bei besonderen Andachten von den Gläubigen verehrt.